Kleine Schottland – Rundreise vom
04. – 08. Mai 2005


Warum Schottland? Ein Vorwort:

Im Dezember 2004 schlossen wir unseren Kegelclub aufgrund Teilnehmerschwunds. Da noch Restgeld vorhanden war, beschlossen die 6 verbleibenden Kegler/Innen, davon noch eine tolle Tour zu machen.
Beschlossene Sache und es wurde mit Rynair (www.rynair.com) ein Trip nach Schottland gebucht.

Reiseroute:
Prestwick (Flughafen) - Edinburg - St. Andrews - Inverness - Oban - Prestwick (Flughafen)
 
Mitreisende sind:

Michi – „Super-Absonderer“
Achim – „Super-Petzer“
Peter – „Super-Fahrer“
Marlis – „Super Müllentsorger"

Brigitte und ich haben uns da herausgehalten!


Peter, Michi, Brigitte, darunter Achim, Marlis und ich

04.05.05 – Mittwoch: Prestwick - Edinburgh

Abflug in Düsseldorf – Weeze um 17.15h. Der Pilot hat wohl ein bisschen mehr Holz in den Ofen geschippt, so dass wir schon nach 1 ¼ Std. in Prestwick (südlich von Glasgow) gelandet sind.
  am Flughafen Weeze
 
Über Alamo im Vorfeld einen Van gebucht, den wir direkt am Flughafen abholen konnten. Gepäck verstaut, Sitzplätze verteilt und danach wollten wir eigentlich vom Parkplatz fahren – eigentlich! 
 

Ging nicht, denn die Schranke wollte uns nicht vom Parkplatz lassen. Zurückgesetzt, nochmals vorgefahren – nothing! Darüber fliegen, drunter her, Schranke zerbröseln, was tun? Logisch, dachten wir uns, ist wohl die Einfahrt und die Ausfahrt ist woanders. Gab aber nur diese eine Ausfahrt und vor uns war doch gerade auch ein Auto herausgefahren – Hexenwerk, muß man mit der Schranke englisch reden?
Des Rätsels Lösung: Peter hat beim Anmieten einen 4-stelligen Code bekommen und den musste man in ein kleines Kästchen rechts an der Parkschranke eintippen.
WOW – die Schranke ging auf!!

unser Van, Seat Alhambra

 
in dieser Straße lag das Hotel

"Ryan´s Pub"

Nächste Herausforderung. In Edinburgh hatten wir über www.hrs.de ein Hotel vorgebucht. Aber wozu gibt es denn das Internet. Über Routenplaner die Strecke eingegeben, ausgedruckt und unser Co-Pilot Michi hat das Hotel fast auf Anhieb gefunden.
Das Hotel lag super, mitten in der Innenstadt in einem alten Haus. So super alt das Haus auch war, so super alt, sprich heruntergekommen, waren auch die Zimmer.
Ist ja nur für eine Nacht.
 
 
 

Umgezogen und los ging es in die Innenstadt, denn unsere Mägen ließen so langsam von sich hören. In einem ganz tollen Pub gegessen und verschiedene schottische Biere probiert.

Fazit: deutsches Bier ist besser!

05.05.05 – Donnerstag: Edinburgh – St. Andrews

Nach dem Frühstück ging es in die Innenstadt. Wir wollten ja nicht nur einen Pub von innen sehen, sondern auch die Stadt ansich.
Burg, Royal Mile und die North- bzw. South-Bridge gehörten zum Siteseing. Klar durften auch die Geschäfte nicht fehlen und die ersten schottischen Pfund wechselten die Besitzer.
 

         
                                                         Edinburgh Castle                                                        Blick von der Burg

    
                                                               in den Straßen von Edinburgh
 
Gegen Mittag verließen wir die Stadt und sind an der Küste nordwärts bis St. Andrews gefahren.
Auf dieser Küstenstraße prägte Michi dann den Satz „Straße der verlorenen Photografien“. Denn Peter hielt einfach nicht an, wenn Michi gern ein Photo gemacht hätte.
St. Andrews, dieses tolle Universitätsstädtchen hat es uns angetan, vor allem unseren Golfern Achim, Peter und Marlis. Sie waren ganz hin und weg von dem weltbekannten Golfplatz, und wollten ein Photo nach dem nächsten machen. Meine Frage, was sie denn mit den Rasenbildern wollten, brachte mir fast eine standesrechtliche Erschießung ein!


Golfplatz = Rasen  -:) 
 

St. Andrews


Blick auf St. Andrews
 


Ein Teil der Uni von St. Andrews
 

Ein super Bed und Breakfast wurde gefunden und das miese Hotel von Edinburgh war vergessen. 

Klar rundeten wir den Tag wieder in einem Pub ab und genossen nun auch guten schottischen Whisky.

06.05.05 – Freitag: St. Andrews – Inverness

Als unsere Golfer hörten, das man den Golfplatz zur Zeit betreten darf, wurde natürlich dieser  Wunsch laut. Drei gegen Drei stand es und wir Drei anderen (meine Wenigkeit, Michi und Brigitte) haben sich durchgesetzt.

Kreisverkehr, eine Herausforderung......

Auf unserem Weg, kurz vor Aberdeen, lag die Ruine des „Dunnottar-Castle“ beim Ort Stonehaven, direkt am Meer. Einfach nur toll.
 
       

Für Gelegenheitstrinker kam nun der Höhepunkt der Reise, der „Malt Whisky Trail“. Auf einem kurzen Teilstück unserer Route liegen an die 10 Whisky-Destillerien fast nebeneinander. Wir haben uns natürlich die bekannteste ausgesucht „Glenfiddich“,  Nähe Dufftown. Eine Führung und eine Probe und die beschwingte Fahrt konnte weitergehen.
 
     
       

Begleitet von blauem Himmel und Wolkenbrüchen erreichten wir gegen Abend Inverness. Schnell wurde ein Bed und Breakfast gefunden und einer kleinen Tour durch die Pubs von Inverness stand nichts mehr im Weg.
Abendessen waren wir diesmal bei einem Inder. Tandoori war hier das Zauberwort und fast jeder bestellt entweder Mixed-Tandoori, Chicken-Tandoori oder Lamb-Tandoori. Das Essen machte einem Maler alle Ehren, denn die Farben der Gewürze waren heftig. Vor allem das Chicken sah farblich aus wie Hummer – heftigstes Rot.

2 Bilder aus Inverness:
     

Abschließend gab es natürlich wieder in einem Pub Bier und Whisky. Hier spielte ein DJ mit Musik aus den 60ziger, 70ziger und 80ziger Jahre auf. Klasse.

07.05.05 – Samstag: Inverness – Oban

Heute hieß es, wir müssen Glasgow wieder näher kommen, damit wir den Flieger nicht verpassen.

Als erstes stand Kultur auf dem Programm. Das „Culloden-Battlefield“ wurde besichtigt. Erst wurde uns ein Film gezeigt, damit wir verstanden, worum es hier eigentlich damals ging. Danach konnten wir uns draußen im Moor das ehemalige Schlachtfeld anschauen – unsere Begeisterung war riesig – wir konnten uns nicht losreißen, selbst ein herannahendes Gewitter ließ uns auf dem Schlachtfeld verweilen – Pustekuchen, wir alle fanden es recht langweilig. Lag es daran, dass es dort keinen Whisky gab oder keine Chips mit Rotwein?
Für uns hat sich der Eintritt nicht wirklich gelohnt, also weiterfahren.
 
    

Leider gingen unsere Vorräte an Wein, Käse und Brot zur Neige, so dass wir nach einem Lidl Ausschau hielten. Wir wussten, dass es in Inverness einen gibt, haben wir gesehen, aber wie wieder finden? Natürlich nicht gefunden und so hofften wir, auf einen weiteren auf dem Weg zum Loch Ness.
Da sprach Achim dann gelassen folgenden Satz aus: „In Inverness last Lidl for Loch Ness“.

   nach einem Einkauf bei Lidl

Jetzt sollten Monster ins Spiel kommen. Die Kameras schussbereit, falls das Monster von Loch Ness gerade heute und nur uns sich zeigen sollte. War wohl Nessie zu kalt, so gingen wir leer aus.

Lt. Reiseführer sollte das „Urquhart Castle“ am Ufer des Loch Ness sehenswert sein, aber 6 Pfund Eintritt (ca. 9 Euro) wollten wir doch nicht für diese Ruine hinblättern. So gab es nur ein
 Photo vom Parkplatz aus und weiter ging unser Ritt südwärts.



Marlis Auspruch des Tages war heute: „Boh, ist das eine harmonische, in sich geschlossene Landschaft“.



Die Landschaft ab Loch Ness veränderte sich zusehends. Waren es vorher nur sanfte Hügel, ragten nun Berge auf. Der höchste
„Mount Nevis“   mit 1344 Meter, lag mit einer Neuschneekuppe vor uns. Die Temperaturen fielen auf Kühlschrank-Niveau, nur 6 – 10 Grad, je nachdem ob die Sonne gerade schien.

Gut, das ich mir in Inverness noch einen echten Wollschal made in Scotland gekauft hatte. Marlis und Brigitte hatten mit Schals schon in Edinburgh zugeschlagen.

Nun lag das Fischerdörfchen Oban vor uns. Hier hat es uns wieder in ein Hotel verschlagen, was ziemlich heruntergewirtschaftet war. Es war sauber, versprühte aber keinen Charme.
 
 
     
Das Fischerstädchen Oban                                          "Schottische Weisen"

Brigitte entdeckte in den Unterlagen auf dem Zimmer, dass es bei „McTavish“ heute Abend typisch schottische Musik und Tanz (ca. 2 Std,) gab. Was lag näher, als dort zu essen und sich die Vorführung anzuschauen.

Die Vorführung war gut, der Duddelsackpfeiffer dudelte auf seinem Sack, die junge Tänzerin war konzentriert bei ihren Tänzen, der Akkordeon-Spieler hatte wohl vorher schon tief ins Whiskyglas geschaut (war manchmal recht abwesend), der Geiger war sehr schüchtern und der Sänger lebt in seinen Songs voll auf.
Der Raum / Speisesaal – anders kann man ihn nicht nennen – war voll – 14 Nationen befanden sich heute Abend hier (sogar Australien und Amerika waren vertreten). Irgendwie hatte man das Gefühl, in diesem Raum auf einer Butterfahrt zu sein und gleich kommt jemand an den Tisch und bietet Rheuma-Wolldecken an. Trotzdem war es eine super Vorstellung und das Essen war sehr lecker.


Als Absacker gab es an der Hotelbar/Hotelpub noch ein Bier und ein Whisky und dann nichts wie ab in die  Falle.

 

08.05.05 – Sonntag: Oban - Prestwick

Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen vom Meer und auf nach Prestwick zum Flughafen.
Die Strecke führte uns durch den „Nationalpark Loch Lomond“, einer sehr kurvenreichen, mit tollen Aussichten, Straße südlich Richtung Glasgow.
An einem Parkplatz am “Loch Lormond“ tranken wir einen auf den Muttertag, bzw. vernichteten den Rest an Alkohol.
 
 
     
                       Prost auf Muttertag                                                   ..... und dieses mußte noch alles "vernichtet" werden

Laut Uhr hatten wir noch genügend Zeit, dann stellten wir fest, dass der Flughafen nicht, wie Michi auf seiner Karte eingezeichnet hatte, in Paisley war, sondern 50 Meilen weiter südlich. Da wurde es ein wenig eng. Aber Peter, gekonnter Linksfahrer, hat uns pünktlich wieder am Flughafen abgeliefert ach und übrigens, die Schranke am Parkplatz ging sofort auf.

Eingecheckt und ab durch die Kontrolle. Hier ist Marlis dann „unangenehm“ aufgefallen. Man darf im Handgepäck ja kein Taschenmesser mitnehmen. Also haben wir die letzte Rotweinflasche vor dem Check-in entkorkt. Allerdings durfte sie nun nur noch aufrecht stehen, wenn Marlis kein Rotwein im Rucksack haben wollte.
An der Kontrolle machte sie den Beamten darauf aufmerksam, der die Flasche persönlich durch die Kontrolle brachte und ihr wieder in die Hand gab.
Für diesen „Service“ durfte Marlis dann aber ihren Rucksack durchsuchen lassen – wir wissen nun, was sie alles darin mitführte!

   letzte Flasche Rotwein am Flughafen Prestwick

Maschine startete pünktlich, so dass wir um 18.30h pünktlich bei Brigitte waren, um dort noch die 2. Halbzeit von Borussia gegen Bremen zu sehen (Spielausgang 1:0)
 

Fazit:
Die 4 Tage waren sehr interessant und das Land ist sehr schön. Wir sind ca. 1.000 km in den 4 Tagen gefahren.

Blöd ist das Linksfahren. Achim hat bei seinem ersten Versuch in St. Andrews fast einen anderen Wagen auf der linken Seite mitgenommen, sowie diverse Bordsteine. Am nächsten Tag lief es aber schon viel besser.

Das erst nach rechts schauen, bevor man eine Straße überquert, haben wir in den ganzen Tagen nicht richtig gelernt, obwohl Michi an jeder Straße sagte „erst rechts schauen….“. Mehrmals hätten wir eine gute Kühlerfigur abgegeben.

Wettermäßig hatten wir richtig Glück. Es war zwar ziemlich kühl/kalt und stürmisch, aber immer wieder schien die Sonne und die Schauer haben wir im Auto erlebt.

Nun, jetzt ist die Kegelkasse leer und wir voll…grins.

  ...sehen unsere Schotten nicht süß aus?
 
 
 
 

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