06.04.08, Sonntag
Schoemanskloef – Johannesburg – Flug nach Port Elizabeth
Wetter: sonnig, ca. 20
Grad
275 km
Gesamtkilometer im ersten Teil des Urlaubs: 1.760 km
Gegen 8.00h saßen wir draußen am
Frühstückstisch
und genossen den Ausblick auf den Garten.
9.00h starteten wir zur Fahrt zum Johannesburger
Flughafen, wo uns um 14.40h der Flieger nach Port Elizabeth brachte.
Die
3 stündige Fahrt zum Flughafen verlief recht eintönig, da die
N4 landschaftlich nicht gerade ein Highlight ist.
Am Terminal B (Domestic) angekommen, mussten wir noch ein wenig warteten, damit wir einchecken konnten. Einchecken und boarden verlief reibungslos und mit ca. 25 min. Verspätung hoben wir ab, um aber trotzdem pünktlich in Port Elizabeth zu landen.
Port Elizabeth
Wetter: sehr stürmisch,
kühl
19,2 km
Nachdem wir unsere Koffer hatten, flugs zu AVIS, wo wir auch sofort einen freien Mitarbeiter erwischten. Kurze Zeit später hatten wir unseren Hyundai-Schlüssel (diesmal leider kein Upgrade) in der Hand. Die Fahrt zum B&B Kingfischer House ging recht schnell und wir waren total angetan von unserem Zimmer. Ein Schlafzimmer mit angrenzender Küche, voll ausgestattet incl. Bartresen. Durch eine Tür im Schrank, kam man ins Bad, super gemacht. Kurz frisch gemacht und ab zu Pick and Pay (Supermarkt), unsere Getränke (Wasser und Wein) wieder auffüllen und die Zutaten für unser Braai morgen im Tsitsikama NP zu besorgen. Jetzt hatten wir Hunger. Hatten wir doch ein Steakhouse an der der Straße gesehen. Schön, dass wir es sahen, aber wie man auf den Parkplatz kommt, war uns mehr als schleierhaft. Bestimmt 15 min. sind wir in alle Straßen um und an dem Steakhouse vorbeigefahren, aber immer nur Zäune und keine Tore zu finden. Es muss doch irgendwie gehen, denn es standen nun mal Autos vor der Tür. Wir wollten schon aufgeben, da sind wir einfach mal bei einem Hotel in die Einfahrt gefahren und siehe da, dort stand ein Schild „Buffalo Bill Steakhouse“. Die Schranke hob sich automatisch und wir konnten über den Hotelparkplatz direkt vor die Tür vom Restaurant fahren. Das muss einem aber auch gesagt werden. Das Essen war einmalig lecker und wir kugelten aus dem Steakhouse richtig raus.
Im B&B angekommen, erstmal eine Dusche
genommen
und an der Bar in unserer Küche ein Glas Wein auf den zweiten Teil
des Urlaubs getrunken.
Das wir mal wieder früh ins Bett gegangen
sind, braucht doch sicherlich nicht erwähnt werden, oder?
07.04.08, Montag
Port Elizabeth – Tsitsikama NP
Wetter: sonnig,
stürmisch,
ca. 20 Grad
203 km
Die Fahrt bis zum Nationalpark hat nichts
Interessantes
aufzuweisen. Kurz an der Storms River Bridge angehalten und einen Blick
in den Canyon geworfen.
Gegen Mittag waren wir im NP und bezogen unsere Oceanette H90. Ebenerdig, mit Garten, konnten wir direkt auf den indischen Ozean sehen, wo die Wellen donnernd auf die Steinküste aufprallten. Da freuten wir uns jetzt schon auf unser Grillen am Abend. Aber vorher muss noch etwas dafür getan werden.
Wir hatten uns den Ottertrail bis zum
Wasserfall
vorgenommen. Diesen Teil des Ottertrails (insg. 5 Tage Trail) kann man
bis zum Wasserfall ohne Permitt laufen. Die „Wanderung“ war sehr
abenteuerlich,
denn es ging fast nur über Steine. Der Weg wurde nur durch
aufgemalte,
gelbe Otterpfoten gekennzeichnet, die man zwischendurch, wie bei einer
Schnitzeljagd, richtig zu suchen musste. Gutes Schuhwerk ist hier ein
Muss
und nach ca. 1 Std. kamen wir am Wasserfall an.
Den Rückweg hätten wir auch nicht viel später antreten dürfen, denn die Flut kam und durch das stürmische Wetter drückte das Wasser doch ein wenig mehr ins Land. An einer Stelle mussten wir schon etwas mehr springen, um dem Wasser auszuweichen. Wie die Leute nach uns über diese Stelle gekommen sind, bleibt uns leider verborgen, ob sie wohl geschwommen sind?
Zurück an der Ocanette wollten wir schauen, ob die Hängebrücke vielleicht doch wieder repariert worden ist. Leider noch nicht, so dass wir diesen Trail nicht gehen konnten. Egal, wir haben Urlaub, daher haben wir uns die Gartenstühle genommen, uns auf die Wiese an unserem Haus gesetzt und bei einem Glas Wein den Sonnenuntergang genossen - wie Oma und Opa! :-)
Das anschließende Grillen war etwas
feudaler
als in Olifants Camp, denn die Oceanetten sind voll ausgestattet und
diesmal
hatten wir auch einen leckeren frischen Salat dazu. Mit dem Donnern der
Wellen an die Steinküste schliefen wir satt und zufrieden ein.
08.04.08, Dienstag
Tsitsikama NP – Knynsa
Wetter: sonnig, ca. 25
Grad
151 km
Heute freuten wir uns darauf, die R102 durch die Berge zu fahren, um nicht immer auf der Hauptstraße N2 fahren zu müssen. Leider wieder eine Enttäuschung. Die Strecke war gesperrt. Somit blieb uns nur die Hauptstraße. Ein kurzer Abstecher ins Nature Valley, was uns aber nicht so begeistert hat.
Weiter ging es in den Robberg NP.
Dort nahmen wir uns die Wanderung B, ca. 2 ¼ Std., vor. Am Anfang wurde meine Höhenangst auf die Probe gestellt, denn der Weg führte direkt am Abhang entlang. Im weiteren Teil gab es auch wieder eine abenteuerliche Kletterei über Felsen, diesmal nicht mit Otterpfoten markiert, sondern mit einem Robbenschild. Diese Halbinsel hat uns sehr gut gefallen.
Nur noch eine kurze Fahrt bis Knynsa, wo wir in
unserem B&B Waterfront Lodge erst einmal ca. 1 ½ Stunden in
der Sonne mit einem leckeren, kalten Glas Weißwein in der Hand,
am
Pool gelegen haben.
Abends haben wir uns zur Waterfront Knsyna
aufgemacht
und in Marios Cafe lecker italienisch essen gewesen. Danach ging es
schnurstracks
ins Bett, denn auch dieser Urlaubstag war „anstrengend“.
Diese Bank stand an der Waterfront: "This bench is
reserved for tired husbands!"
09.04.08. Mittwoch
Ausflug Wilderness
Wetter, Nebel, Sonne,
Wolken,
15 – 25 Grad
156 km
Und wieder waren wir früh auf den Beinen. Um 8.00h gefrühstückt und gegen 9.00h waren wir schon unterwegs in den Wilderness NP, um dort einen Trail zu laufen. Je näher wird dem NP kamen, umso mehr Wolken hingen in den Bergen und dem Regenwald fest. Das kann ja heiter werden.
Im Visitor Center (es gilt die Wildcard) uns nach dem Giant Kingfisher Trail erkundigt. Ja, er ist begehbar. Diesen wollten wir bis zum Wasserfall laufen, ca. 3 km. Nach 1 km haben wir die Wanderung aber abgebrochen, da die Strecke uns nicht so richtig gefiel und wir nicht nur unter Bäumen laufen und über Steine und Wurzeln steigen wollten. Durch den Nebel konnte man auch die umliegenden Berge kaum erkennen. Da macht es nicht so wirklich Spaß.
Also Richtung Knysna zurück, wo uns auch
die Sonne wieder begrüßte. Nun stand eine kleine
Shoppingtour
an. Kurz vor Knysna (rechte Seite von Wilderness aus kommend)
sind
einige Stände von Einheimischen, die ihre Ware dort verkaufen.
Unser
Hippo aus Kenia sollte doch nun endlich Gesellschaft erhalten, und hat
nun einen großen Bruder incl.2 kleiner Giraffen neben sich
stehen.
An der Waterfront erstand ich noch eine Art Tunika, die ich im Herbst
im
Oman sehr gut gebrauchen kann.
an der Waterfront in Knysna
Jetzt standen die Knysna Heads, in unserem Fall
der östliche Felsen, auf dem Plan. Leider haben sich dort auch
Wolken,
ala San Francisco, festgesetzt, so dass wir die Meeresenge nicht
richtig
sehen konnten.
|
|
Der Tag war noch nicht rum, also was nun tun?
Ok,
versuchen wir es mal bei Brenton-on-the-Sea, vielleicht ist dort kein
Nebel
und wir können ein wenig am Strand entlanglaufen. Pustekuchen,
windig,
kühl und neblig. Warum denn immer bei uns? Wir hatten die Schn….e
voll, und sind zurück ins B&B gefahren. Dort wahr
herrlichster
Sonnenschein und wir haben 2 Stunden am Pool gelegen. Gebadet haben wir
allerdings nicht, denn das Wasser war einfach zu kalt. Nach dem duschen
ging es wieder zur Waterfront, wo uns unser B&B einen Tisch im Dry
Dock reserviert hatte.
10.04.08, Donnerstag
Knysa – Witsand
Wetter: morgens dunstig,
später Sonne, ca. 25 Grad
318 km
Natürlich nehmen wir nicht den direkten
Weg
von Knysna nach Witsand über die N2, sondern sind kurz hinter
Knysna
auf die Seven Passes Road durchs Hinterland abgebogen. Diese Gravelroad
lässt sich sehr gut fahren und führt durch den Regewald,
teilweise
in abenteuerlichen Kurven und über kleine Brücken.
Eine super Alternative.
Kurz vor George kamen wir wieder auf die N2 und sind bis Mossel Bay gefahren. Hier wurde eingekauft, damit wir mittags etwas zu essen hatten. Nicht nur Brötchen fanden einen neuen Besitzer, Achim bekam auch noch ein Bike Shirt mit South Africa und den Big Five darauf. Wurde auch zu Hause gleich bei der ersten Spinning-Stunde getragen. Am Mossel Bay Point haben wir Rast gemacht und unsere Brötchen mit O-Saft verzehrt.
Die nun eintönige und langweilige Fahrt,
ab
der Abfahrt von der N2 in Heidelberg bis Witsand, lag nun vor uns. An
vielen
Straußenfarmen vorbei,
kamen wir gegen 15.00h im Weltort Witsand an. Hier möchte ich auch nur tot über dem Zaun hängen. Wir bekamen schon eine leichte Panik, wo wir abends essen gehen konnten, denn auf dem ersten Blick war nichts zu sehen, nur Ferienhäuser und 2 -4 B&B´s. In unserem B&B Whalewachers Inn eingecheckt und zu Fuß zu einem kleine Strandpark gegangen, wo wir die Tour für den nächsten Tag über De Hoop, Cap Aghulas bis Kapstadt geplant haben. Ein kleiner Strandspaziergang an der Mündung der Breede streckte die müden Glieder.
Unsere B&B Besitzerin gab uns den Tipp für das Abendessen in die Breede River Lodge zu gehen. Ein super Tipp, das Essen war sehr lecker und wir konnten dabei auf die Breede (Fluß) hinausschauen.
Im Nachhinein könnte ich mich ärgern,
dass wir hier unser Nachtlager aufgeschlagen haben. Lt. Karte sollte es
von hier bis nach De Hoop nicht allzu weit sein, aber auf Gravelroads
zieht
sich so manche kurze Strecke. Hier hätten wir lieber direkt am De
Hoop Nature Reserve unser Zimmer im Buchu Restcamp nehmen sollen. Aber
egal, man kann nicht alles haben.
11.04.08, Freitag
Witsand – Kapstadt über De Hoop, Cap Aghulas
Wetter: sonnig, 25 Grad
412 km
Heute, so wussten wir, lagen viele Kilometer Gravelroad vor uns. Hinterher waren es ca. 130 km (Abschnitt Witsand – Malgas – De Hoop – Bredasdorp) und das mit dem kleinen Auto. Hier haben wir uns geärgert, dass wir nicht in Port Elizabeth gefragt haben, was wohl ein Upgrade auf einen SUV gekostet hätte. Wir wussten ja um die Gravelroads.
Zuerst ging es bis Malgas. Dort mussten wir die
Breede überqueren. Dies geschah mit einer Handgezogenen
Fähre.
Ca. 10 min dauert das Übersetzen, welches 35 Rand kostet.
Ein Südafrikanisches, älteres Pärchen sprach uns an, woher wir kämen usw. Unter anderem fragten sie auch, wie wir die Preise hier für Wein finden würden, wäre doch sicherlich viel günstiger als bei uns, wo wir doch in Deutsch Mark ! hallo…. zahlen müssten.
Danach ging die Rüttelfahrt bis De Hoop (Wildcard gilt) weiter. Dieses Dünengebiet direkt am Meer ist einsame Klasse. Man kann in den Dünen herumlaufen und der Blick auf das blaue Meer, einfach toll. Leider hatten wir nicht so viel Zeit, wie wir eigentlich wollten, denn es stand noch eine lange Fahrt vor uns.
Dünen von De Hoop
Bis Bredasdorp ging die Gravelroad weiter und
wir
waren heilfroh, als wir endlich geteerte Straße unter den
Rädern
hatten. Hatten wir doch ein wenig Sorge um die Reifen. Die Fahrt bis
zum
Cap Aghulas war nicht sehr interessant, dafür standen wir aber
dann
am südlichsten Punkt von Afrika. Nach Key West, den
südlichsten
Punkt von Nordamerika, nun der zweite „wichtige“ geografische Punkt
für
uns.
Hier treffen sich der Indische und der Atlantische
Ozean. Viele meinen, dieses würde am Kap Horn sein, aber das ist
ein
Irrtum. Das Cap Aghulas liegt sehr viel weiter südlicher als das
bekannte
Cap Horn. Schaut Euch mal Karten an.
am Cap Aghulas
Jetzt zog es uns aber nach Kapstadt. Bis zur N2
zog sich die Straße, wieder über Bredasdorp, ziemlich. Auf
der
N2 ging es recht flott Richtung Kapstadt. Unterwegs kamen die Abfahrten
in die Weinländer, die wir aber erst am nächsten Tag machen
wollten.
Der Verkehr nahm zu und die Straßenschilder zeigten Sommerset
West
an. Wer die ganzen Auswanderer Storys im Fernsehen verfolgt, wird mit
diesem
Ort, ca. 50 km vor Kapstadt, immer wieder konfrontiert.
Man hatte das Gefühl, schon mal hier gewesen
zu sein, da einem die Stadt Sommerset West so geläufig war. Wie
man
doch durchs Fernsehen geprägt wird.
Im Vorfeld hatten wir schon ein wenig Respekt vor der Großstadt Kapstadt und wie wir unser B&B Acorn House finden sollten. Im Nachhinein war es gar nicht so schwierig und die Stadt an sich ist auch nicht so groß. Gewöhnungsbedürftig ist nur der Linksverkehr, der ist hier teilweise schon recht chaotisch ist. Achim steuerte unser Auto aber sicher durch den Verkehr und am späten Nachmittag stellten wir den Motor vorm Arcorn House ab. Deprimierend auf der Fahrt nach Kapstadt sind allerdings die Townships, die schon ca. 20 KM vor Kapstadt beginnen. Hier sollen ca. 2 Millionen Menschen leben – Unglaublich.
Ein herzlicher Empfang von Junell, der Katze Mietziboy sowie Hund Kaya und wir fühlten uns sofort wohl. Wir bekamen ein kleines Cottage im Garten des Hauses, incl. eigener Terrasse und Wohnzimmer. Hier wird es uns die 4 Tage sicherlich sehr gut gehen.
Nachdem wir das ganze Auto leer geräumt hatten, ab jetzt wurde keine neue Unterkunft mehr angefahren, ging es ab unter die Dusche. Sich wieder als „Mensch fühlend“ gab uns Junell Tipps für die nächsten Tage in Kapstadt und besorgte uns auch ein Taxi an die Waterfront. Autofahren im Dunkeln, dazu hatte Achim keine Lust und außerdem wollten wir schön gemütlich an der Waterfront einen Wein trinken.
Zurück im B&B quatschen wir noch
einige
Zeit mit Junell (in Englisch, hier dank an
Justyna
von Inlingua) bevor wir ins Bett fielen.
12.04.08, Samstag
Tagesauflug Weinländer und Clarence Drive
Wetter: sonnig, windig,
ca.
25 Grad
298 km
Heute stand der Tagesauflug in die
Weinländer
an. Unseren ersten Stopp haben wir in Stellenbosch gemacht und sind ein
wenig durch das Örtchen gelaufen. Weiter ging es über die 4
Pässe
Straße zur Weinprobe auf das Weingut Boschendal. Für 15 Rand
pro Person, gab es 5 verschiedene Weine zum probieren. Uns hat ein
Blanc
de Noir super geschmeckt. In Deutschland wollen wir mal schauen, ob es
den hier zu kaufen gibt und vor allem wie teuer. In Südafrika
bekamen
wir in für ca. 4 Euro. Hier habe ich dann für die Flasche
8,45
Euro bezahlt - aber er ist genauso lecker wie in Südafrika :-)
Mittagessen wollten wir in Franchoek im Restaurant La Petite Ferme, aber wir haben leider keinen Platz bekommen. Als wir vorher durch den Ort gekommen sind, haben wir einige Restaurants gesehen, also bis dahin zurück und einen Parkplatz gesucht. Da unsere Barschaft etwas zur Neige ging, wollten wir vorher an einem ATM noch Bargeld ziehen. Bei der Nedbank gab uns der Automat kein Geld, und auch bei der ABSA Bank „streikte“ die Karte mit der Meldung, wir möchten uns an unsere Bank wenden. Was war das? Hatten wir doch noch einen Tag zuvor an der Waterfront in Kapstadt problemlos Geld abheben können. Zur Sicherheit wollten wir die Kreditkarte in Deutschland sperren lassen – man weiß ja nie. Sofort wurde meine Schwester angerufen, die dann alles in die Wege leitete und nach ca. 1 Std. war diese Karte „out of order“. Uns war die Lust auf ein Restaurantbesuch gründlich vergangen, denn wir wussten ja nicht, ob jemand die Karte missbraucht hat. Von Checkers (Lebensmittelladen) holten wir uns leckere Brötchen und einen O-Saft und fuhren ein wenig außerhalb der Stadt. Dort aßen wir mit gemischten Gefühlen. Da Achim das Passwort des Onlinekontos nicht mit in Südafrika hatte, konnten wir auch nicht in unserem B&B nachschauen, ob etwas abgebucht wurde. Ich kann sagen, der Tag war gefühlsmäßig komisch, man dachte immer wieder, hoffentlich ist nichts passiert.
Vorweg, es ist etwas passiert. An dem ATM an der Waterfront muss die Karte tatsächlich irgendwie kopiert worden sein, jedenfalls sind am Tag zuvor jeweils 250 Euro noch in Kapstadt und in Johannesburg abgehoben worden. Jetzt warten wir auf die Entscheidung der Bank, ob das Geld von der Versicherung zurückgezahlt wird. Wenn auch ein blödes Gefühl für die restlichen 2 ½ Tage bleibt, lassen wir uns nicht unterkriegen.
Unser Weg führte uns nun über die R44 von Kleinmond bis zur Gordons Bay. Diese Strecke, bekannt als Clarence Drive, bietet ebenso tolle Ausblicke auf das Meer und die Berge wie der Cheapmans Peak Drive. Bei super Sonnenschein fuhren wir Viewpoint für Viewpoint ab. Genial!
Wieder zurück im Acorn House tranken wir unsere vorletzte Flasche Wein. Wir wollten keine mit nach Hause nehmen, denn Weinflaschen sind ja nicht ganz leicht. Die letzte musste dann aber doch in den Koffer und ist heil zu Hause angekommen.
Das Lokal für das Abendessen war wieder
eine
Empfehlung des Hauses, wohin wir wieder mit einem Taxi fuhren. Das
Essen
hat sehr lecker geschmeckt, allerdings waren wie die einzigen
Gäste,
was ja auch nicht so schön ist.
13.04.08, Sonntag
Tagesauflug Cape of good Hope
Wetter: sonnig, ca. 26
Grad
167 km
Das Wetter meinte es gut mit uns, so dass dem Ausflug zum Kap nichts im Wege stand. Doch zuvor sind wir auf den Signal Hill gefahren, um uns die Stadt einmal von oben anzusehen. Die Straße auf diesen Berg lag nicht weit von unserem B&B entfernt. Kurzer Blick, dann ging es Richtung Muinzenburg. Dort stehen am Strand schöne bunte Strandhäuschen von früher. Ein Fotomotiv, was sich kein Südafrika Urlauber entgehen lassen sollte.
Nach einer kurzen Fahrt waren wir am Boulders
Beach,
um die Pinguine zu sehen. Hier brauchten wir kein Eintritt bezahlen, es
galt die Wildcard.
Jetzt kam der Höhepunkt des Tages, das
Cape
of good Hope. Vor der Einfahrt zum NP waren lange Autoschlangen. Auch
hier
galt für uns wieder die Wildcard. Nachdem wir das Tor passiert
haben,
fuhren wir schnurstracks bis zum Ende, um zum Leuchtturm hoch zu
laufen.
Es ging hier zu wie in Dortmund auf dem Bahnhof. Busseweise wurden die
Touristen angekarrt. Wer nicht gut zu Fuß war, konnte mit einer
Zahnradbahn
zur Spitze hochfahren. Wir haben es uns aber nicht nehmen lassen, zu
Fuß
hochzugehen, da es unterwegs super Aussichten gab. Die kleine Wanderung
zum alten Leuchtturm haben wir nicht gemacht, denn es war so
stürmisch,
das die Gefahr bestand, auf dem schmalen Cliff-Weg von einer Böe
erfasst
zu werden.
Einen Abstecher ans Meer haben wir aber
trotzdem
gemacht, auch wenn es hier von Bussen wimmelte. Weitere Wanderungen und
Abstecher blieben aus, denn wir wollten noch über den Cheapmans
Peak
Drive bis Camps Bay und dort zum Sonnenuntergang ankommen. Im Acorn
House
hatte man uns ein Restaurant empfohlen, wo wir draußen beim Essen
den Sonnenuntergang genießen konnten.
Also los und nicht zu viel Zeit verlieren. Der
Cheapmans Peak Drive ist schon klasse, schade dass er nur 24 km lang.
Das
Wetter spielte mit und auch hier hatten wir einige tolle Viewpoints.
Gegen 16.30h waren wir in Camps Bay und reservierten uns erst einmal für 18.00h einen Tisch im Ocean Blue.
Die Zeit bis dahin verbrachten wir am Strand mit Nichtstun. Wann würde es denn endlich 18.00h, denn unser Magen gab Zeichen, dass er Hunger hätte. Endlich war es soweit und wir aßen lecker zu Abend. Und wieder konnte Achim leckeren Fisch essen. Frisch schmeckt er doch am besten. Während wir so da saßen, fühlten wir uns an die Ocean Drive in Miami Beach erinnert. Dort flanieren ja auch eine Menge Leute vorbei, bzw. es fahren sündhaft teure Karossen über die Straße. So war es hier auch, wirklich, ein Treiben wie auf dem Ocean Drive.
Vom Restaurant aus waren es nur 15 min. bis zum Acorn House. Die Dusche rief uns und danach nahmen wir im Haupthaus noch ein Glas Wein zu uns und hielten einen Talk mit Anja aus dem Guesthouse.
Fazit: es war mal wieder ein super toller Tag,
und es sollte noch ein weiterer folgen.
14.04.08, Montag
Kapstadt Innenstadt
Wetter: sonnig, ca. 30
Grad
19 km
Heute wollten wir uns die Innenstadt anschauen.
Unser erster Blick galt, wie jeden Morgen, dem Tafelberg. Schaffen wir
es heute, dort hinaufzukommen? In den letzten beiden Tagen hatte der
Tafelberg
sein Tischtuch übergebreitet und es war ja sehr stürmisch
(Aussage
Acorn House: das ist für diese Zeit sehr unüblich.
Aufmerksame
Reiseberichtsleser von uns wissen jetzt genau, wir waren dort und daher
ist vieles unüblich. Das kennen wir bereits). Wir schauen, schauen
zweimal, der Tafelberg ist frei, die Seilbahn fährt auch. Tipp von
Stewart aus dem Acorn House, möglichst vor 9.00h an der Talstation
sein, ehe es zu voll wird und man schon mal 2 Std. warten muss. Kurz
nach
9.00h waren wir dort, konnten sofort die Karten kaufen (Rabatt wegen
der
Wildcard gab es auch noch) und ab nach oben. Auf dem Berg bestes
Wetter,
warm, so dass unsere dicken Jacken überflüssig waren. Es kann
sich aber immer sehr schnell ändern, daher ist es besser, immer
eine
Jacke dabei zu haben. Wir machten einen kleinen Spaziergang und fuhren
nach 1 ½ Stunden wieder nach unten.
Tafelberg |
In Kapstadt gibt es auch diese Hop on – Hop off Busse (wie in Sydney, New York usw.). Dafür zahlt man einen Tagespreis (100 Rand) und kann den ganzen Tag mit diesem Bus alle Sehenswürdigkeiten von Kapstadt abfahren. Aussteigen wo es einem gefällt, und in den nächsten Bus wieder einsteigen. Das war doch etwas für uns. Dieser Bus hielt auch an der Talstation des Tafelberges, so dass wir direkt dort einsteigen konnten. Zuerst fuhr der Bus Richtung Camps Bay und längere Zeit am Strand entlang, ehe er in die Innenstadt kam.
An den verschiedenen Stränden von Kapstadt standen Häuser, einfach nur vom Feinsten. Super Blick auf den Tafelberg bzw. die Zwölf Apostel (Bergkette) und zur anderen Seite auf das Meer hinaus. Verheimlichen möchte ich aber nicht, dass alle Häuser mit Elektrozäunen und elektrischen Hofgittern umgeben waren. In Port Elizabeth sagte uns z.B. unser B&B Inhaber, wenn wir im Dunkeln zurückkommen, sollten wir so lange warten, bis das elektrische Tor geschlossen ist. Nicht das vielleicht kurz vor dem Schließen, noch jemand durchhuscht.
Auch an dem erst halbfertigem Stadion für
die Fußballweltmeisterschaft 2010 sind wir vorbeikommen.
Anmerkung
Achim: Ist natürlich nicht so toll wie das Westfalenstadion in
Dortmund
(Gabi: mal kurz gelacht…..). In dessen Nähe, sowie in der
Nähe
der Waterfront, wird sehr viel gebaut, hauptsächlich Hotels
für
die Weltmeisterschaft.
Wir stiegen in der Innenstadt am Green Market aus und sind ein wenig durch die Fußgängerzone gestreift. Hat uns nicht vom Hocker gerissen. Mittags in der Nähe des Green Market (Einheimische verkaufen hier Holzarbeiten u.ä.) zu Mittag gegessen und nach einem kurzen Besuchs des botanischen Gartens (Begeisterung hielt sich in Grenzen) wieder in den Bus gestiegen und bis zur Talstation des Tafelberges gefahren. Da es noch früher Nachmittag war und unser Auto erst gegen 17.00h am Acorn House abgeholt wurde, sind wir nochmals an den Strand von Camps Bay gefahren und haben uns in die Sonne gelegt.
So langsam wurde es Zeit, zurück zu fahren. Das Auto wurde abgeholt und die Koffer mussten auch noch gepackt werden. Ein letzter Blick auf s Meer, dann ging es schweren Herzens ins Acorn House zurück. Die Sachen waren recht schnell zusammen gepackt. Hoffentlich ist nicht ein Koffer schwerer als 20 kg, Übergepäck zahlen wollten wir nicht unbedingt. Wir hatten doch so den einen oder anderen Holzhippo noch gekauft, die nun im Rucksack waren, dafür die Dinge aus dem Rucksack im Koffer. Waren knapp 38 Kilo, als mal wieder gut gegangen.
Heute Abend sollte es zum Essen das letzte Mal an die Waterfront gehen. Noch durch das eine oder andere Geschäft gebummelt, aber gekauft haben wir nichts mehr. Unser Abschiedsessen wurde bei einem Italiener eingenommen, das volle Programm mit Wein, Eis als Nachspeise und Cappuccino und Espresso. Umgerechnet haben wir vielleicht ca. 20 Euro für das Essen bezahlt.
Mit dem Taxi wieder zurück ins B&B, unsere angebrochene Weinflasche geleert und dann ab ins Bett. Der Wecker klingelt gegen 4.15h in der Nacht.
KM Garden Route 1.744
Gesamtkilometer in den
15 Tagen: 3.504 km
15.04.08, Dienstag
Kapstadt – Frankfurt
Wie schon geschrieben, der Wecker klingelte früh, denn um 4.45h stand unser Transfer Bus zum Flughafen vor der Tür. Dieser brachte uns in ca. 20 min. vom Acorn House zum Flughafen. Unterwegs fuhren wir durch Nebel und ich hatte doch gehofft, beim Abflug noch ein paar Photos vom Tafelberg zu machen.
Beim Einchecken hatte der eine Koffer
tatsächlich
über 20 kg, die Reisetasche lag aber gut darunter. Da beides
zusammen
gewogen wurde, hatten wir kein Problem. Der Flieger war picke-packe
voll.
Hatten wir doch die Hoffnung, vielleicht ein paar Sitze zum ausstrecken
zu bekommen. Um 7.00h hob das Flugzeug ab und als wir die Wolkendecke
durchstoßen
haben, hatte ich noch einen schönen Blick auf den Tafelberg.
Nun hieß es 11.40h in der Kiste sitzen.
Trotz allem ging die Zeit recht gut rum, der Flug war ruhig, das Essen
besser als auf dem Hinflug. Pünktlich am Abend in Frankfurt
gelandet.
Gut, die Koffer ließen ein bisschen auf sich warten, aber das ist
nun mal normal. Der Shuttle Bus stand auch schon dort und brachte uns
in
ca. 10 min. zu unserem Auto.
Ihr glaubt gar nicht, was dann kam. Wir, bzw. Achim fuhr los und an der nächsten Kreuzung hat er doch anstatt des Blinkers den Scheibenwischer erwischt. Hatten wir nicht noch in Südafrika gesagt, gut wenn alles wieder normal ist und wir uns nicht mehr vertun. Auch stoppten wir ganz kurz, da wir kurz überlegen mussten, wie wir denn nun diese Kurve nehmen mussten (weiten Bogen, kleinen Bogen). Mit so etwas hatten wir doch gar nicht gerechnet.
Die A45 war frei, aber was zeigte uns aus
Außenthermometer?
3,5 Grad und im Radio sagten sie, dass es in der Nacht evtl.
Schneeregen
geben sollte. Das hatten wir so aber nicht bestellt.
Gegen 22.15h waren wir in Dortmund. Nur schnell
die Koffer aus dem Auto, das Wasserbett wieder auf Betriebstemperatur
gestellt
und dann nichts wie ab ins Bett. Kaum lagen wir, waren wir auch schon
eingeschlafen.
Und somit war auch unser Urlaub in Südafrika vorbei. Es hat uns sehr gut gefallen, auch wenn die Kriminalität im Kopf häufig gegenwärtig war. Man musste aufpassen, dass man nichts sichtbar im Auto ließ, abends möglichst auch nichts im Kofferraum, die B&B´s waren immer mit Elektrozäunen umgeben und in der Dunkelheit sollte man möglichst nicht zu Fuß gehen. Wir hatten keine gefährliche oder unangenehme Begegnung, aber rein optisch wurde man immer daran erinnert.
Die Tiere im Krüger NP waren ein Erlebnis, ebenso die Chitwa Lodge mit all ihren Annehmlichkeiten.
Wir hatten vom Wetter alles, Nebel, Regen, Sturm und Sonne. So wird es halt nie langweilig, obwohl wir auf Nebel und Regen gern verzichtet hätten.
Der Fall mit der Kreditkarte ist sehr ärgerlich, ist aber nichts, was wir jetzt Südafrika zuschreiben möchten. Das kann ebenso hier in Deutschland, wie auch woanders auf der Welt passieren.
Ob wir nochmals nach Südafrika fahren
werden?
Ausschließen möchten wir es nicht, aber wenn dann vielleicht
eher Namibia – aber das ist absolut noch nicht spruchreif und ein ganz
anderes Thema.
Und
ganz
zum Schluß, unsere BIG FIVE:
1. Büffel
2. Elefant 3. Gepard 4. Löwe 5. Nashorn Alle Tiere wurden von uns im Krüger Nationalpark gesehen |